Schule am Mainbogen

Schule am Mainbogen
Fachfeldstr. 34 | 60386 Frankfurt am Main / Fechenheim

Projektwoche Tanz

Ziel des Projektes war die tanzpädagogische Umsetzung einer für die politische und gesellschaftliche Gegenwart zentralen Frage: „Was bedeutet uns Europa?“ Aufbauend auf dem, vom gemeinnützigen Verein „Arbeit an Europa e.V.“ zusammengestellten „European Archive of Voices“ ging es darum, pädagogische mit performativen Elementen zu verbinden.

Im Folgenden ein kurzer Bericht über den Ablauf der Projektwoche:

Am Montag, den 24.01.2022 begann die Projektwoche mit den Projektleiterinnen Frau Sophie Camille Brunner und Frau Kathrin Thiele.

Das Ziel der Woche war es, dass sich interessierte Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 7 und 8 einerseits mit der komplexen Thematik europäischer Erinnerung auseinandersetzen, anderseits aber auch Fragen zur Aktualität des europäischen Gedankens beantworten. Fragen also, die sich um unser Leben und seiner Verortung im Hier und Jetzt drehen. Leitfragen waren dabei unter anderem: „Welche Assoziation habt ihr, wenn ihr das Worte „Frage“ hört?“ „Gibt es Orte, an denen besonders viele Fragen gestellt werden?“ „Was ist der Sinn von Fragen?“ „Seit wann gibt es Fragen?“ „Kannst du dich noch an deine erste Frage erinnern?“ „Bist du ein Mensch, der viel fragt oder lieber antwortet?“

Die Beantwortung dieser Fragen wurde immer mit einer tänzerischen oder darstellenden Übung kombiniert. So näherten sich die Schülerinnen und Schüler dem Material aus dem „European Archive“ gewissermaßen methodisch an.

Aus dem umfangreichen Fragenkatalog, den der Verein als Anregung für sein Interviewerteam zusammengestellt hat, wurden folgende Fragen für den Workshop ausgewählt:

  1. Was brauchst du, um dich heimisch zu fühlen? (Menschen, Traditionen, Rituale, Essen, Landschaften, Wohnort, Straßen, Geruch, etc.)
  2. Über was lachst du am meisten oder welche Momente in deinem Leben bringen dich am meisten zum Lachen?
  3. Über was wird bei dir zu Hause am Esstisch gesprochen?
  4. An welchen Entscheidungen bist du beteiligt?
  5. Wofür setzt du dich ein?
  6. Wann fühlst du dich besonders frei oder unfrei?
  7. Was bedeuten Grenzen für dich?
  8. Kannst du dich entscheiden, das zu tun, was du in deinem Leben gerne tun möchtest?
  9. Wann warst du stolz auf Deutschland / Europa?
  10. Was fühlst du, wenn du das Wort Religion hörst?

Es war erstaunlich mit welcher Offenheit und Reflexionslust die Jugendlichen auf die verschiedenen Fragen reagierten. Vertrauensvoll teilten sie ihre Gedanken und entwickelten eigene Ansätze mit Blick auf eine künstlerische Verarbeitung ihrer Reflexionen. Am darauffolgenden, dritten Tag, sollten die Schülerinnen und Schüler eine der Fragen auswählen. Diese Frage legte dann den Grundstein für ihre ganz persönliche „Antwortreise“, die in einer eigenen Choreografie beziehungsweise einem eigenen Tanzclip endete.

Im Übungsraum wurden auf dem Boden ein Rechteck aus vielen Wortschnipseln, ausgeschnitten aus Zeitungen und Magazinen, vorbereitet. Dabei orientierten sich die Projektleiter an dem poetischen Verfahren von Herta Müllers Gedichtcollagen. Die Jugendliche hatten dann die Aufgabe, ausgestattet mit circa zehn Wortschnipseln, ausgeschnittenen Bildern, Stiften, Scheren und Klebstiften in Collageform ihre ausgewählte Frage auf kreative Weise zu beantworten.

So sollte die mitunter sehr große Hürde eines weißen Blattes und des ersten Anfanges gemeistert werden. Die Schüler und Schülerinnen arbeiteten konzentriert und hingebungsvoll an den Collagen (einige wollten gar nicht in die Pause gehen). Am Ende war das Leitungsteam berührt von den poetischen Gedicht-Collagen.

Am Mittwochnachmittag stellte dann Hannah Wellpott, Studentin der Urbanistik an der Universität Weimar, das „European Archive of Voices“ in einem interaktiven Kurzvortrag vor. Ihre Präsentation endete mit einer „Gegenüberstellung der Fragen“: Wie wurden einzelne Fragen von den interviewten Persönlichkeiten des Archivs beantwortet und wie hatten wiederum die Jugendlichen die Frage beantwortet?

Am Donnerstag stieß schließlich der Filmkünstler Max Hilsamer zu der Gruppe dazu,

er arbeitete mit den Schülerinnen und Schüler vor der Kamera mit ihren persönlichen Collagen. Die Choreografischen-Collagen wurden dann an ausgewählten Orten in der Schule aufgenommen. Damit endete am Freitag die sehr gelungene Projektwoche zum Thema „Dritte Generation-Tanz dein Europa“.

Das aufgenommene Filmmaterial wird von Max Hilsamer in den nächsten Wochen gesichtet und in einen professionell geschnittenen Kurzfilm verwandelt.

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